Donnerstag, April 25, 2024
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Warum Poker nicht nur ein Glücksspiel ist

Poker als Geschicklichkeitsspiel

Poker gilt aus rechtlicher Sicht als Glücksspiel. Die Spieler können nicht vorhersagen, welche Karten ausgeteilt werden und sind so in einem hohen Maße vom Zufall abhängig. Gleichzeitig treffen die Teilnehmer aber Entscheidungen, welche auf Grund der vorhandenen Informationen ganz klar richtig oder falsch sein können. Auch der Spieler selber hat also einen maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis. Daher sehen viele Fans des Spiels die Einordnung als Glücksspiel als falsch an und fordern, dass Poker als Geschicklichkeitsspiel oder Denksport anerkannt wird.

Einige Spieler können vom Pokern leben

Es gibt tatsächlich Spieler, die ihren Lebensunterhalt mit Poker verdienen. Dabei ist nicht garantiert, dass sie aus jedem Spiel als Gewinner hervorgehen. Wer aber besser spielt als seine Gegner und gleichzeitig ein gutes Risikomanagement betreibt, wird langfristig einen Gewinn machen.
Wäre Poker ein reines Glücksspiel, so wäre es nicht möglich, vom Spielen zu leben. Kein Mensch könnte beispielsweise mit Roulette oder Spielautomaten sein Geld verdienen, denn hier gibt es immer einen Hausvorteil. Langfristig verlieren die Spieler daher bei diesen Spielen mehr Geld als sie gewinnen. Poker hat einfach einen eigenen Reiz, das Kartenspiel ist weit bekannt und man sieht es auch oft in Hollywood Spielfilmen. Genau deshalb haben Pokeranbieter wie zum Beispiel 888Poker immer wieder neue Spieler die sich für Poker interessieren.

Pokertisch

(c)elements.envato.com – Rawpixel

Auf den Erwartungswert kommt es an

Ein guter Pokerspieler denkt nicht ergebnisorientiert. Ihm geht es darum, langfristig die richtigen Entscheidungen zu treffen. Eine gute Entscheidung zeigt sich aber nicht dadurch, dass die Hand am Ende gewonnen wurde, sondern durch einen positiven Erwartungswert.
Der Erwartungswert gibt an, wie viel Geld bei der Hand im Schnitt gewonnen oder verloren wird.

Ein Beispiel:
Selbst die beste Hand im Poker kann nicht immer gewinnen. Trotzdem ist es langfristig gesehen profitabel, mit Pocket-Assen vor dem Flop gegen andere Spieler All-In zu gehen. Gegen eine sechs und eine sieben der gleichen Farbe (67s), haben die Asse sogar nur eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 60 %. Der Spieler wird daher auch häufig einen Verlust hinnehmen müssen. Dennoch ist das All-In weiterhin profitabel, da die Gewinne langfristig die Verluste übersteigen werden.
Aber auch mit der 67s kann ein Call unter Umständen profitabel sein: Sind beispielsweise bereits 70 Euro im Pott, und der Spieler muss bei einem Call nur noch 30 Euro nachzahlen, so sollte er dies tun. In 40 % der Fälle wird er den Pott gewinnen. 40 der nach seinem Call enthalten 100 Euro gehören also statistisch gesehen ihm. Da er nur 30 Euro für den Call investieren musste, hat dieser Call einen Erwartungswert von +10 Euro.

Die Wahrscheinlichkeiten sind bekannt

Wer die Karten aller an der Hand beteiligten Spieler kennt, kann sich auch die Gewinnchancen der einzelnen Teilnehmer ausrechnen. Diese Berechnungen sind zu jedem Zeitpunkt des Spiels möglich: Preflop, am Flop und am Turn. Am River ist dann klar, welcher Spieler tatsächlich gewonnen hat, denn alle Karten sind ausgeteilt, und es wird keine Veränderungen mehr geben.
Die Gewinnchancen ändern sich auf den einzelnen Straßen, da mit jeder weiteren Karte auch neue Informationen vorhanden sind. Ein Call, der am Flop noch sinnvoll gewesen wäre, kann dadurch auf dem Turn einen negativen Erwartungswert haben.
Sogenannte Odds-Rechner im Internet ermöglichen es den Usern, sich die Gewinnwahrscheinlichkeit für eine Spielsituation anzeigen zu lassen. Es macht allerdings keinen Sinn, diese Rechner während eines laufenden Spiels zu verwenden, da das Eingeben der Informationen zu lange dauern würde. Daher haben gute Spieler die wichtigsten Wahrscheinlichkeiten im Kopf und können abschätzen, ob eine Entscheidung einen positiven oder einen negativen Erwartungswert hat. Für die Nachbereitung einer Session oder zum Trainieren sind die Odds-Rechner dagegen gut geeignet.

Ein Spiel der unvollständigen Informationen

Beim Poker liegen in der Regel nicht alle Informationen über die Hände der Spieler vor. Ein guter Pokerspieler verarbeitet die vorhandenen Informationen sinnvoll und schafft es, an möglichst viele weitere Informationen zu gelangen. Dazu kann er verschiedene Strategien anwenden. Am Live-Pokertisch ist viel Psychologie im Spiel, beim Spielen im Internet überwiegen dagegen die statistischen Informationen. Mit Hilfe eines sogenannten Trackers lassen sich beispielsweise Daten sammeln. So weiß der Spieler, wie sein Gegner in ähnlichen Situationen reagiert hat.

Professionelle Spieler analysieren ihre Sessions regelmäßig

Ob er gut gespielt hat oder nicht, hängt für einen Poker-Profi nicht davon ab, wie viel Geld er gewonnen hat. Es kommt vielmehr drauf an, ob er die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Um dies zu überprüfen, werden einzelne Hände und ganze Sessions regelmäßig hinterher analysiert. Häufig hilft es auch, sich mit „Kollegen“ über schwierige Situationen auszutauschen.
Ein guter Spieler ist stets bestrebt, sich weiter zu verbessern. Daher gehört für die Profis nicht nur die Zeit am Pokertisch zur „Arbeit“. Die Nachbereitung und das Training sind mindestens genauso wichtig.

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