Dienstag, März 19, 2024
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St. Gilgen

Sankt Gilgen im Salzkammergut, direkt am Wolfgangsee, befindest sich nordöstlich vom Land Salzburg und ist eine sehr beliebter Urlaubsort für Kurz- oder Haupturlaube für Einheimische und von Gästen aus dem fernen Ländern.

Das Wappen von St. Gilgen ist besonders schön mit seinem im blauen Feld über einem sich leicht bewegenden silberweißen Seespiegel mit einer zwölfstrahligen goldenen Sonne. Der Ortsname stammt vom heiligen Ägidius von St. Gilles, auch Gilgian genannt. Einst hieß der Ort „Oberdrum“, da er am oberen Teil des Sees lag. Zur Zeit 750 n. Christus befanden sich lediglich 10 Häuser mit ihren Bewohnern in diesem Gebiet und heute fasst der Ort fast 3.500 Einwohner.

Wolfgang A. Mozarts Schwester Nannerl (Maria Anna) heiratete 1784 nach St. Gilgen und lebte dort mit ihrem Mann, Johann Baptist Reichsfreiherr Berchtold von Sonnenburg, der bereits drei Kinder aus erster Ehe hatte in einem sehr großen und heute noch erhaltenen Gutshaus, dem Geburtshaus ihrer Mutter, und bekam mit ihm noch zwei Kinder. Das Wohnhaus kann heute noch besichtigt werden und in seinen Mauern befindet sich heute ein Museum. Nannerl wurde der Musik niemals untreu, gab Klavierunterricht und war sicherlich eine der ersten Menschen, die ein neues Werk ihres Bruders Wolfgang lesen und beurteilen durfte, da ihre Meinung für ihn zeitlebens immer von großer Bedeutung war. Nach dem Tod ihres um 15 Jahre älteren Mannes, kehrte Nannerl dem Salzkammergut, zusammen mit ihren zwei Kindern, den Rücken und übersiedelten wieder nach Salzburg, wo sie weiterhin Klavierunterricht gab. Leider erblindete sie und starb im Jahr 1829. Beigesetzt wurde sie am Friedhof von St. Peter in Salzburg.

Erst in den Jahren nach 1893, als die Schifffahrt im Salzkammergut aktiv wurde, wurde die Gegend auch für den Tourismus interessant. Viele Persönlichkeiten, Ätzte, Bankiers, Adelige und wohlhabende Bürger verbrachten rundum St. Gilgen ihren Sommerurlaub. Maler und Künstler finden sich ein und gründen eine Künsterlkolonie, die Zinkenbacher Malerkolonie. Heute können wir einiges in einem Museum bewundern.

Heute ist St. Gilgen Magnet für Bergsportler (Klettern, Biken sowie Schiefahren), Wassersportler, Camper und Erholungshungrige. Viele kleine Pensionen und große Luxushotels befinden sich im Gebiet St. Gilgen. Viele Campingmöglichkeiten bieten sich das Südufer des Wolfgangsees entlang bis St. Wolfgang. Viele Unterhaltungsmöglichkeiten und Veranstaltungen bieten allen Besuchern und Einheimischen das ganze Jahr über Abwechslung.

Panoramastraße nach St. Gilgen

In den Tourismusführer über das Salzkammergut, wird die Verbindungsstrasse, die sich über den Berg vom Mondsee Richtung Wolfgangsee schlängelt, die Panoramastraße genannte, Mondseestraße. Die Gegend entlang diesem Weg lädt zum Verweilen ein. Ob es ein kurzer Abstecher im heißen Sommer zum Baden, Wandern im Weissenbachtal ist, oder die Kurven mit dem Cabriolet oder dem Motorrad genossen werden können.

Am Weg von Mondsee kommend, kann man die typischen Salzkammergut-Häuser bewundern und findet fantastisch erhaltene Villen aus der Jahrhundertwende, die den damaligen Großgrundbesitzern als Sommerresidenz, oder Jagdschloss dienten. Man kann erkennen, dass die Menschen in der Gegend liebevoll den Zahn der Zeit, der an jedem Gemäuer immerwährend nagt, entgegen arbeiten. Das Handwerk hat im gesamten Salzkammergut immer noch enorm hohen Stellenwert und das alte Wissen wird weiter gegeben.

Bevor man in St. Gilgen ankommt, passiert man ein wunderschönes Schloss in Winkl, direkt am Krotensee. Dies ist das Schloss Hüttenstein. Im 14. Jahrhundert stand hier eine von Erzbischof Friedrich III erbaute Burg. Ab dem Jahr 1400 befand sich in seinen Mauern das Pflegegericht für die Gemeinden St. Gilgen, Strobl am Wolfgangsee und Fuschl am See. Seit dem 16. Jahrhundert ist das Gericht in St. Gilgen untergebracht. Leider fiel die Burg um 1843 einem Brand zum Opfer, wurde jedoch wieder im neuen Glanz erbaut und umgebaut, sodass es seine heutige Gestalt erhielt. Einst war der Ehemann von Wolfgang Amadeus Mozart, von Nannerl, der Verwalter des Schlosses. Schloss Hüttenstein befindet sich, sowie auch der anschließende Krotensee in privaten Besitz und für Besucher nicht zugänglich. Jedoch für Taucher ist der Krotensee magisch und für Tauchgänge können im Schloss Genehmigungen erworben werden. Die Funde im Krotsee zeugen von einer langen Geschichte des Schlosses, da die Burg- und Schlossherren den See teils als Müllablagerstätte nutzten, sodass Taucher sogar eine komplette Schlossküche mit Ausstattung fanden.

 

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