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Mondseer Jedermann 2018 – Zum 37. Mal in Mondsee: Der Tod ruft seinen Jedermann

Seit 37 Jahren hallt an sommerlichen Samstagabenden der Jedermann-Ruf durch Mondsee. Im Jahr 1981 wurde nach einer Unterbrechung der „Spielbetrieb“ wieder aufgenommen. Seither steht die Spielgemeinschaft – sie besteht mittlerweile aus ca. 110 Mitgliedern – jährlich im Sommer auf der Bühne.


JULI:

Samstag, 14. Juli 2018
Samstag, 21. Juli 2018
Samstag, 28. Juli 2018

AUGUST:

Samstag, 11. August 2018
Mittwoch, 15. August 2018
Samstag, 25. August 2018

Beginn 20:30 Uhr – Ende ca. 22:15 Uhr

Aufführungsort: Freilichtbühne im Karlsgarten – eine der schönsten Naturbühnen Österreichs.

Bei Schlechtwetter findet die Aufführung im Kultur- und Veranstaltungszentrum Sala Schloss Mondsee statt. An den Aufführungstagen wird bis spätestens 18 Uhr entschieden, wo die Aufführung stattfinden wird.


Mondseer-Jedermann-2018

(c)Bildrecht Erich Unterengsbacher

Seine Uraufführung hatte der Mondseer Jedermann bereits 1922; neben jener in den 1970er Jahren gab es noch während des zweiten Weltkriegs eine Spielpause. Und obwohl hier bald 100 Jahre dazwischen liegen, haben die großen Veränderungen vor dem Jedermann Halt gemacht. Zumindest was die Darbietung angeht. Denn „dieses Mysterienspiel lebt von seiner Tradition“, sagt Ute Lechner. Sie ist Obfrau der Spielgemeinschaft, für die Gesamtleitung zuständig und dem Ensemble bereits seit 60 Jahren treu. „Wir wollten und wollen bewusst keine großen Veränderungen der Inszenierung, auch der Text ist ursprünglich – so wie ihn der Dichter Franz Löser verfasst hat.“

Aber in puncto Technik oder der Schlechtwetter-Ausweichmöglichkeit auf den Festsaal im Schloss Mondsee, war man dann doch offen für Neues. Auch was die Herkunftsorte der Schauspieler betrifft – „weil es sonst ein Personal-Problem gäbe“: Lange Zeit durften nämlich nur „waschechte Mondseer“ beim Jedermann mitspielen. Mittlerweile finden sich unter den Mitgliedern aber viele Tiefgrabener, St. Lorenzer oder Innerschwander. „Auch hier ein ‚Jedermann‘ für jedermann“, sagt Lechner.

Mundart-Jedermann für alle

Mit dem Mundart-Jedermann wollte man das Spiel auch dem „gewöhnlichen“ Volk zugänglich machen. „Der Besuch des Salzburger Jedermanns war zu Beginn des 20. Jahrhunderts nämlich nur für die gehobene Schicht leistbar“, sagt Lechner. „Franz Löser schrieb daraufhin den Mondseer Jedermann, auch bekannt als Festspiele des kleinen Mannes‘“. Hugo von Hofmannsthal, der Autor des Salzburger Jedermanns, hat die Mondseer Version für gut gehalten und genehmigt.

Regisseur Max Reinhart war verzaubert von der Mondseer Darbietung

Sehr schnell erlangte der Mondseer Jedermann Bekanntheit: „Es ist kaum zu glauben, dass es unweit von Salzburg noch einen weiteren so guten Jedermann gibt, … dies ist ein glückliches Theater!“, sagte damals Theaterregisseur Max Reinhardt, der den Mondseer Jedermann 1933 sah.

An dieser Beliebtheit hat sich bis heute nichts geändert. Ute Lechner ist zufrieden: „Die jährlich steigenden Besuchszahlen bezeugen, dass unser Stück gefällt, thematisch aktueller denn je ist, und viele Menschen anspricht und auch betroffen macht.“ Das mag auch an der Leidenschaft liegen, die jeder einzelne in der Spielgemeinschaft mitbringt. „Bei uns geht es unter die Haut: Jeder Mitwirkende geht voll in seiner Rolle auf. Wir nehmen das Spiel wirklich ernst – und während der Spielzeit gibt es keinen Urlaub: Wir haben dann Jedermann.

www.mondseer-jedermann.at

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